Melatonin & WIRKUNGSDAUER

Melatonin ist ein Hormon, das den zirkadianen Rhythmus steuert. Ihr Körper bildet es, wenn Sie der Dunkelheit ausgesetzt sind. Wenn Ihr Melatoninspiegel ansteigt, fühlen Sie sich ruhig und schläfrig. Das Nahrungsergänzungsmittel wirkt in Ihrem Körper etwa 5 Stunden lang.

Manche Menschen brauchen zusätzliches Melatonin, um ihren zirkadianen Rhythmus zu regulieren. Es wird verwendet, um Störungen des zirkadianen Rhythmus zu behandeln:

• Reisende mit Jetlag
• Schichtarbeitern
• Menschen, die blind sind
• Menschen mit Demenz
• Menschen, die bestimmte Medikamente einnehmen
• Kinder mit neurologischen Entwicklungsstörungen, wie Autismus-Spektrum-Störungen

Aber Melatonin ist nicht nur für einen besseren Schlaf geeignet. Es wird auch bei Migräne, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und Reizdarmsyndrom (IBS) eingesetzt.

Im Folgenden erfahren Sie, wie Melatonin wirkt, wie lange es wirkt und wann Sie es am besten einnehmen.

Wie wirkt Melatonin?

Melatonin wird von der Zirbeldrüse produziert, die sich in der Mitte Ihres Gehirns befindet. Die Zirbeldrüse wird vom suprachiasmatischen Nukleus (SCN) gesteuert. Der SCN ist eine Gruppe von Neuronen bzw. Nervenzellen in Ihrem Hypothalamus. Diese Neuronen steuern Ihre Körperuhr, indem sie sich gegenseitig Signale senden.

Tagsüber nimmt die Netzhaut des Auges Licht auf und sendet Signale an den SCN. Der SCN wiederum weist die Zirbeldrüse an, die Melatoninproduktion zu stoppen. Dies hilft Ihnen, wach zu bleiben. In der Nacht geschieht das Gegenteil. Wenn Sie der Dunkelheit ausgesetzt sind, aktiviert der SCN die Zirbeldrüse, die Melatonin freisetzt.

Wenn der Melatoninspiegel steigt, sinken die Körpertemperatur und der Blutdruck. Das Melatonin kehrt auch zum SCN zurück und verlangsamt das Feuern der Neuronen, wodurch der Körper auf den Schlaf vorbereitet wird.

Wie lange dauert es, bis Melatonin wirkt?

Melatonin wird schnell vom Körper aufgenommen. Nach der Einnahme eines oralen Nahrungsergänzungsmittels erreicht Melatonin seinen Höchstwert innerhalb von etwa 1 Stunde. Möglicherweise fühlen Sie sich zu diesem Zeitpunkt bereits schläfrig.

Aber wie alle Medikamente wirkt auch Melatonin bei jedem Menschen anders. Es kann mehr oder weniger Zeit in Anspruch nehmen, bis Sie die Wirkung spüren.

Melatonin mit verlängerter Wirkstofffreisetzung im Vergleich zu normalem Melatonin
Reguläre Melatonin-Sprays sind Präparate mit sofortiger Freisetzung. Sie lösen sich auf, sobald Sie sie einnehmen, wodurch Melatonin sofort in Ihren Blutkreislauf freigesetzt wird.

Melatonin mit verlängerter Wirkstofffreisetzung hingegen löst sich langsam auf. Es setzt das Melatonin im Laufe der Zeit allmählich frei, was der Art und Weise entspricht, wie Ihr Körper während der Nacht Melatonin produziert.

Wie man Melatonin für beste Ergebnisse einnimmt

Die richtige Dosierung von Melatonin liegt im Allgemeinen zwischen 0,5 und 5 mg. Es wird empfohlen, mit der niedrigstmöglichen Dosis zu beginnen. Sie können die Einnahme langsam steigern, um die beste Dosis zu ermitteln, die Ihnen beim Einschlafen hilft, ohne unerwünschte Wirkungen hervorzurufen.

Die Einnahme von zu viel Melatonin kann nämlich kontraproduktiv sein. Eine Überdosis Melatonin kann Ihren zirkadianen Rhythmus stören und zu Tagesmüdigkeit führen. 

Wann sollte man Melatonin einnehmen?

Es wird empfohlen, Melatonin 30 bis 60 Minuten vor dem Schlafengehen einzunehmen. Das liegt daran, dass die Wirkung von Melatonin normalerweise nach 30 Minuten einsetzt, wenn der Spiegel im Blut ansteigt.

Der beste Zeitpunkt für die Einnahme von Melatonin ist jedoch bei jedem Menschen anders. Jeder Mensch nimmt das Medikament unterschiedlich schnell auf. Beginnen Sie damit, Melatonin 30 Minuten vor dem Schlafengehen einzunehmen. Sie können den Zeitpunkt anpassen, je nachdem, wie lange Sie zum Einschlafen brauchen.

Das Wichtigste ist, dass Sie Melatonin nicht zu oder nach Ihrer idealen Schlafenszeit einnehmen. Dies kann Ihre innere Uhr in die falsche Richtung verschieben und zu Tagesmüdigkeit führen.

Wie lange bleibt Melatonin in Ihrem Körper?

Melatonin verbleibt nicht lange im Körper. Es hat eine Halbwertszeit von 40 bis 60 Minuten. Die Halbwertszeit ist die Zeit, die der Körper benötigt, um die Hälfte eines Medikaments auszuscheiden. Normalerweise dauert es vier bis fünf Halbwertszeiten, bis ein Medikament vollständig ausgeschieden ist. Das bedeutet, dass Melatonin etwa 5 Stunden lang im Körper verbleibt.

Wenn Sie während dieser Zeit wach bleiben, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass Sie Nachwirkungen wie Schläfrigkeit verspüren. Aus diesem Grund wird empfohlen, innerhalb von 5 Stunden nach der Einnahme nicht Auto zu fahren oder schwere Maschinen zu bedienen.

Aber denken Sie daran, dass jeder Mensch Medikamente unterschiedlich verstoffwechselt. Die Gesamtdauer bis zur Ausscheidung ist bei jeder Person unterschiedlich.

Sie hängt von mehreren Faktoren ab, darunter:

• Alter
• Koffeinkonsum
• ob Sie Tabak rauchen
• allgemeiner Gesundheitszustand
• Körperzusammensetzung
• wie oft Sie Melatonin einnehmen
• Einnahme von Melatonin mit verlängerter Freisetzung im Vergleich zu normalem Melatonin
  andere Medikamente

Wenn Sie Melatonin zur richtigen Zeit einnehmen, ist die Wahrscheinlichkeit eines „Katergefühls“ geringer. Wenn Sie es zu spät einnehmen, können Sie sich am nächsten Tag schläfrig oder groggy fühlen.